A
Action in personam
Schuldrechtliche Klage gegen eine Person auf ein Handeln, Unterlassen oder Schadensersatz aus Vertrag, ungerechtfertigter Bereicherung, unerlaubter Handlung, etc.
Action in rem
Dingliche Klage durch die z.B. das Eigentum, eine dingliche Belastung oder die Freiheit von einer solchen geltend gemacht wird.
Affidavit
Ein "Affidavit" ist die von einer Person unter Eid abgegebene schriftliche oder mündliche eidesstattliche Versicherung, daß eine Aussage über einen Sachverhalt der Wahrheit entspricht.
Allegation
Tatsachenbehauptung
Amicus curiae
Person, die das Gericht bei der Rechtsfindung mit juristischem Sachverstand unterstützt, ohne selbst Prozeßpartei zu sein.
Appeal
Bei einem "Appeal" handelt es sich um eine Berufung gegen das Urteil eines erstinstanzlichen Gerichts. Das oberinstanzliche Gericht entscheidet, ob das Eingangsgericht die Rechtsfragen im Ausgangsstreit richtig entschieden hat.
Appellant
Der "Appellant" ist der Berufungskläger, der das Urteil des Eingangsgerichts vor dem Berufungsgericht anficht.
Appellate court
Der "Appellate Court" ist das für die Berufung zuständige Gericht.
Arbitration
Rechtsstreitigkeiten können die Parteien statt einem Gericht einem Schiedsrichter zur Entscheidung ("Arbitration") übertragen. Der Schiedsspruch bindet dann regelmäßig die Parteien wie ein gerichtliches Urteil und ist vollstreckbar.
Attorney-at-Law
Der "Attorney-at-Law" ist ein bei Gericht zugelassener Rechtsanwalt.
 
B
Bench - "the bench"
"The bench" bezeichnet kollektiv alle Richter.
Bench trial
In einem "Bench Trial" entscheidet der Richter und nicht die Geschworenen (neben den Rechtsfragen) über die Tatsachenfragen.
Bench warrant
Richterlicher Haftbefehl, durch den der persönliche Arrest eines Schuldners angeordnet wird.
Beyond a reasonable doubt
Beweislastverteilung im Strafverfahren
Brief
Anwaltlicher Schriftsatz
Burden of proof
Beweislastverteilung
 
C
Case law
Fall- oder Präjudizienrecht
Cause of action
Klagegrund, -anspruch, -gegenstand
Certiorari
Wenn der US Supreme Court eine Revision zur Entscheidung annimmt ("to grant certiorari"), dann ergeht eine Verfügung an die niedrigere Instanz, die Akten der höheren Instanz vorzulegen ("writ of certiorari").
Challenge (of a juror)
Ablehnung eines Geschworenen durch einen Anwalt (oder den Staatsanwalt) im Auswahlverfahren für die Besetzung der Jury ("voir dire"); "Challenge for Cause" – begründete Ablehnung eines Geschworenen wegen Befangenheit; "Peremptory Challenge" – zahlenmäßig limitiertes Recht jeder Partei zur Ablehnung von Geschworenen ohne Angabe von Gründen.
Change of venue
Ein "change of venue" liegt bei einer Verweisung an das örtlich zuständige Gericht vor.
Charge to the Jury
Richterliche Hinweise an die Geschworenen über das anzuwendende Recht.
Chief judge (justice)
Vorsitzender Richter
Civil action
Zivilverfahren (Erkenntnis- und Vollstreckungsverfahren)
Class action
Eine "Class Action" bezeichnet eine Sammelklage, bei der ein oder mehrere Kläger im eigenen Namen vor Gericht klagen und gleichzeitig eine Gruppe gleichartig Betroffener (class) repräsentieren; das Urteil bindet auch die nicht aktiv am Verfahren teilnehmenden Mitglieder der Gruppe. US-Prozeßrecht setzt dafür voraus: (1) daß die Gruppe der repräsentierten Kläger so groß ist, daß einzelne Klagen nicht prozeßökonomisch wären, (2) übereinstimmende Tatsachen- und Rechtsfragen vorliegen, (3) die geltend gemachten Ansprüche die potentiellen Ansprüche aller Kläger typisieren, und (4) die Interessen aller Kläger durch den Klageantrag der repräsentierenden Kläger ausreichend geschützt werden.
Clear and convincing evidence
Beweislastverteilung im Verwaltungsgerichtsverfahren
Collateral
Ein "Collateral" ist eine dingliche Sicherheit – z.B. Grundpfandrechte.
Common Law
Das "Common Law System" gilt im anglo-amerikanischen Rechtskreis und beruht hauptsächlich auf bindenden richterlichen Entscheidungen.
Complaint
1. Klageschrift: Dokument, dessen Zustellung die Klage bei Gericht anhängig macht.
2. Anklageschrift: Abschlußverfügung der Staatsanwaltschaft im Strafverfahren, durch die öffentliche Anklage erhoben wird.
Concurrent jurisdiction
"Concurrent Jurisdiction" liegt bei einer konkurrierenden Zuständigkeit mehrerer Gerichte vor.
Conflict of interest
1. Konflikt zwischen privaten Interessen und öffentlichen oder treuhänderischen Pflichten einer Person.
2. Anwaltlicher Interessenkonflikt bei der Vertretung von Mandanten mit konfligierenden Interessen.
Consideration
Voraussetzung für einen rechtswirksamen Vertragsabschluß; liegt vor, wenn das Angebot auf Abschluß eines Vertrages und dessen Annahme jeweils für eine rechtserhebliche Gegenleistung (Tun, Dulden, oder Unterlassen) abgegeben wurden.
Conspiracy
Mittäterschaft / Verschwörung
Contempt of court
Mißachtung des Gerichts
Counterclaim
Widerklage
Counterfeit
Geld- und Wertzeichenfälschung
Court
1. Gericht
2. Bezeichnung des zuständigen Richters
Court of Appeals
Berufungsgericht
Court, District Court
1. Federal – Bundesstaatliches Amtsgericht mit allgemeiner (straf- und zivilrechtlicher) Zuständigkeit
2. State – Gericht der US-Bundes-Staaten (meist Eingangsgericht mit allgemeiner Zuständigkeit für Straf- und Zivilsachen, teilweise gelten andere Bezeichnungen z.B. New York: Supreme Court)
Court, Municipal
Gemeindegericht (USA); (u.a.) zuständig bei Verletzungen von kommunalen Gesetzen und Straßenverkehrsverstößen im Gemeindegebiet.
 
D
Damages
Schadensersatz
Default judgment
Versäumnisurteil nach Lage der Akten, wenn eine Partei nicht in der mündlichen Verhandlung erschienen ist oder nicht zur Sache verhandelt.
Demurrer
Bei einem "Demurrer" handelt es sich um einen Antrag auf Zurückweisung der Klage mangels Schlüssigkeit – dies bedeutet, daß, selbst wenn man den klägerischen Vortrag als wahr unterstellte, der Kläger keinen Rechtsanspruch auf die begehrte Leistung hätte.
Deposition
Eine "Deposition" ist Teil des Beweiserhebungsverfahrens ("Pre-Trial Discovery") im US-Zivilprozeß, bei der jede Partei den Klagegegner und dessen Zeugen ohne Beisein des Richters vernehmen kann.
Discovery
Als "Pre-Trial Discovery" wird das Beweiserhebungsverfahren im US-Zivilprozeß genannt, das durch die Parteien und nicht das Gericht durchgeführt wird. Die Anwälte können die jeweiligen Klagegegner und deren Zeugen ohne Beisein des Gerichts vernehmen ("deposition") oder schriftlich Fragen beantworten lassen ("interrogatories").
Dismissal with prejudice
Ein "dismissal with prejudice" ist eine Zurückweisung der Klage nach Abweisung des materiellen Rechtsanspruchs. Diese Entscheidung entfaltet materielle Rechtskraft, so daß der Anspruch nicht noch einmal gerichtlich geltend gemacht werden kann.
Dismissal without prejudice
Ein "dismissal without prejudice" ist die Zurückweisung einer Klage ohne materielle Rechtskraft – z.B. wegen Unzuständigkeit des Gerichts.
District attorney
Staatsanwalt
Due Process of Law
Dieses Verfassungsrecht (5./14. Amend.) enthält den Anspruch der Bürger auf ein faires Straf- oder Zivilverfahren durch Gewährung rechtlichen Gehörs, das Recht auf einen Anwalt, das Recht zu Schweigen, das Recht auf eine unparteiische Jury, etc.
 
E
En Banc
Eine Entscheidung "en banc" ist eine Entscheidung durch das gesamte Gericht (Kammer) im Gegensatz zur Entscheidung durch den Einzelrichter.
Equity
Ursprünglich sah das "Common Law" nur eine begrenzte Zahl von Rechtsbehelfen ("writ") vor. Rechtslücken wurden daher nach und nach durch "Equity" (Billigkeitsrecht) geschlossen. Die ursprüngliche Trennung der Gerichtsbarkeiten ("chancery court"/"court of law") ist inzwischen aufgehoben.
Escrow
Treuhänderische Verwahrung eines Gegenstandes oder einer Geldsumme durch eine neutrale dritte Partei (z.B. ein Gericht), u.U. bis zum Eintritt einer vereinbarten Bedingung.
Estate
Persönliches Vermögen / Insolvenzmasse
Estoppel
Unzulässige Rechtsausübung; liegt (u.a.) bei widersprüchlichem Verhalten einer Partei ("venire contra factum proprium") vor.
Ex Parte
Eine "injunction ex parte" stellt eine gerichtliche Verfügung dar, die ohne Kenntnis und in Abwesenheit der anderen Partei ergeht, um eine Vereitelung der Maßnahme zu verhindern; z.B. Anton Pillar Order (Beschlagnahme von beweglichem Vermögen im Besitz des Beklagten oder eines Dritten); Mareva Injunction (Arrest von Geldvermögen).
 
F
Fine
Geldstrafe, -buße
Forfeiture
Verwirkung z.B. der durch eine Straftat erlangten Vermögenswerte, deren Verfall durch das Strafgericht mit Verurteilung ausgesprochen wird.
Fraud
Betrug
 
G
General Jurisdiction
Allgemeine zivil- und strafrechtliche Zuständigkeit eines Gerichts
Grand Jury
Die "Grand Jury" entscheidet im strafprozessualen Zwischenverfahren, ob das Hauptverfahren eröffnet wird und welche der dem Angeschuldigten vorgeworfenen Straftaten zur Anklage zugelassen werden.
 
H
Hung Jury
Eine "Hung Jury" liegt vor, wenn sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen können führt zur Anberaumung einer neuen Hauptverhandlung.
 
I
Impanel
Wenn die Auswahl ("voir dire") der Geschworenen abgeschlossen ist, wird die Jury zusammengestellt ("impanel"), die Geschworenen vereidigt und die Hauptverhandlung eröffnet.
Injunction
Eine "injunction" ist eine gerichtliche Handlungs- oder Unterlassungsanordnung.
Interlocutory order
Einstweilige Verfügung
Interrogatories
"Interrogatories" sind Teil des durch die Parteien betriebenen Beweiserhebungsverfahrens im US-Prozeß ("pretrial discovery"), bei dem jede Partei den Klagegegner zur schriftlichen Beantwortung von Beweisfragen auffordern kann.
Intervention
Nebenintervention; Beitritt einer dritten Person zu einem Rechtsstreit, die ein rechtliches Interesse daran hat, daß in einem zwischen anderen Personen anhängiger Rechtsstreit eine Partei obsiegt.
 
J
Judge
Richter
Judicial review
Ausübung der dritten Gewalt (Rechtsstaatsprinzip); Verfassungsprinzip, wonach die Gerichte die Handlungen der anderen Staatsgewalten auf ihre Verfassungs- und Gesetzmäßigkeit prüfen (und ggf. Aufheben) dürfen.
Jurisdiction
1. Gerichtsbarkeit
2. Sachliche und örtliche Zuständigkeit des angerufenen Gerichts
Juror
Geschworener
Jury (Petit)
Die "kleine" Jury entscheidet in der (zivil- oder strafrechtlichen) Hauptverhandlung über die Tatsachenfragen.
Jury commissioner
Der "jury commissioner" ist der Gerichtsbeamte, der vor Verfahrensbeginn im Gerichtsbezirk ansässige Person zufällig auswählt und zum Erscheinen vor Gericht auffordert. Aus diesem Personenkreis suchen dann der Richter und die Anwälte im "voir dire" die Geschworenen aus.
Jury foreman
Der "jury foreman" ist der Sprecher der Jury.
Jury trial
Bei einem "jury trial" (Geschworenenverfahren) entscheidet die Jury über die Tatsachenfragen (im Gegensatz zum "bench trial" s.o.).
 
L
Law
Gesetz / Recht
Lien
Eine dingliche Belastung des Eigentums eines Schuldners zu Gunsten des Gläubigers zur Sicherung einer Schuld (Pfandrecht).
Lis (alibi) pendens
Anderweitige Rechtshängigkeit
 
M
Malpractice
"Malpractice" ist die Verletzung von Berufspflichten (üblicherweise von Ärzten, Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern/Steuerberatern).
Merits
Das Gericht trifft in einem Zivilprozeß eine Entscheidung "on the merits", wenn über Sach- und nicht lediglich Zulässigkeitsfragen entschieden wird. Eine solche Entscheidung entfaltet materielle Rechtskraft, so daß der Anspruch nicht noch einmal gerichtlich geltend gemacht werden kann.
Im Strafprozeß liegt keine Entscheidung "on the merits" vor, wenn die Staatsanwaltschaft die öffentliche Anklage vor Eröffnung der Hauptverhandlung zurücknimmt oder das Gericht eine Eröffnung der Hauptverhandlung im Zwischenverfahren ablehnt. Der Beschuldigte kann dann ohne Verletzung des verfassungsrechtlichen Verbots der doppelten Bestrafung ("double jeopardy") zu einem späteren Zeitpunkt für die einschlägigen Straftaten angeklagt werden.
Moot
Eine Klage ist "moot", wenn der geltend gemachte Anspruch (noch) nicht fällig ist oder sich (schon) erledigt hat; im Gegenteil zu "ripeness" (Zulässigkeitsvoraussetzung im US-Zivilprozeßrecht).
 
N
Negligence
"Negligence" ist die Außerachtlassung der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt (Fahrlässigkeit).
Notice
Formale Zustellung der Klage an den Beklagten, mit der die Klage rechtshängig wird ("notice of service"); jede Art formeller Benachrichtigung in einem gerichtlichen Verfahren.
 
O
Of counsel
"Of counsel" sind Rechtsanwälte, die in einem Rechtsstreit beratend tätig werden, ohne Prozeßbevollmächtigte einer Partei zu sein.
Opinion
Eine "opinion" ist eine schriftliche richterliche Urteilsbegründung. In Entscheidungen US-amerikanischer Gerichte gibt jeder Richter eine eigene schriftliche Urteilsbegründung ab, die von einander abweichen können; Ausnahme: "per curiam opinion" – Entscheidung des Gerichts ohne Angabe des Berichterstatters.
 
P
Permanent injunction
Eine "permanent injunction" ist im Gegensatz zur einer "temporary restraining order" oder zur "preliminary injunction" (die im einstweiligen/vorläufigen Verfahren ausgesprochen werden) eine endgültige gerichtliche Handlungs- oder Unterlassungsanordnung.
Petition
Eine "petition" ist ein formaler, schriftlicher Antrag an ein Gericht oder eine andere staatliche Einrichtung (z.B. ein Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens, Vergleichsantrag, Revisionsantrag, Gnadengesuch, etc.).
Petitioner
Antragsteller / Kläger
Plea
Erklärung des Angeklagten im Strafverfahren, ob er sich schuldig oder nichtschuldig bekennt ("plea of guilty"); auch Klageerwiderung im Zivilverfahren (z.B. "plea in law" – rechtshindernde Einrede).
Plea Bargain
Absprache zwischen der Staatsanwaltschaft und dem Angeklagten (Strafverteidiger) im Strafverfahren; regelmäßig verringert die Staatsanwaltschaft ihren Strafantrag, wenn sich der Angeklagte schuldig bekennt.
Power of attorney
Handlungsvollmacht für einen Dritten, mit Wirkung unmittelbar für und gegen den Vertretenen zu handeln.
Precedent
Ein "Precedent" ist ein aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung entstandenes Präjudiz – regelmäßig vor einem höherinstanzlichen Gericht ergangene Entscheidung, deren Tenor und entscheidungstragende Gründe in vergleichbaren Fällen von den unterinstanzlichen Gerichten zu befolgen sind.
Preliminary Injunction
Im Zivilverfahren kann das Gericht vor der Hauptsacheverhandlung eine "Preliminary Injunction" (Einstweilige Verfügung) in Bezug auf den Streitgegenstand treffen, wenn zu besorgen ist, daß durch eine Veränderung des bestehenden Zustandes die Verwirklichung des Rechtes einer Partei vereitelt oder wesentlich erschwert werden könnte.
Pre-trial conference
Treffen des Richters und der Anwälte zur Vorbereitung des mündlichen Haupttermins; gleichzeitig Güteverhandlung.
Prosecutor
Staatsanwalt
Punitive damages
Strafschadensersatz, der einer durch eine deliktische Handlung ("Tort") verletzten Person zusätzlich zum Ausgleich des tatsächlichen Schadens ("compensatory damage") zugesprochen werden kann; verfolgt eine Bestrafung des Schädigers sowie eine General- und Spezialprävention. Im Regelfall soll der Strafschadensersatz den materiellen Schadensersatz nicht um mehr als das Neunfache übersteigen (US Federal Supreme Court 2003 – "State Farm Mutual Automobile Insurance Company v. Campbell et al.").
 
Q
Quid pro quo
Gegenleistung (wörtl. "...dies für das")
 
R
Ratio decidendi
Entscheidungsgründe
Rehearing
Eine erneute Anhörung einer Partei vor Gericht. Ein "Rehearing" wird regelmäßig nur in Rechtsmittelverfahren und vor der ganzen Kammer vorgenommen ("rehearing en banc").
Remittitur
Ein "remittitur" ist die Reduktion des von den Geschworenen zugesprochenen Schadensersatzes durch den Richter.
Res judicata
Zivilprozessuale Regel, wonach jede Partei mit Vorbringen zu einem Streitgegenstand präkludiert ist, über den von einem zuständigen Gericht materiell rechtskräftig entschieden wurde (Rechtskrafterstreckung); bei identischen Parteien und gleichem Streitgegenstand kann die Rechtssache also nicht noch mal vor Gericht anhängig gemacht werden.
Respondent
Der "Respondent" ist der Rechtsmittelbeklagte im Revisionsverfahren vor dem US Supreme Court und den State Supreme Courts (auch Antragsgegner in behördlichen Verfahren).
Restitution
Wiederherstellung des Zustandes, der bestehen würde, wenn das zum Ersatz verpflichtende Ereignis nicht eingetreten wäre (Schadensersatz).
Restraining order
Gerichtliche Unterlassungsanordnung
Retainer
Gebührenvorschuß / Anwaltsbestellung
 
S
Service
"Service" bezeichnet die Zustellung eines anwaltlichen oder gerichtlichen Dokuments (z.B. einer Klage, einer Ladung zur mündlichen Verhandlung, einer förmlichen Zeugenladung, etc.). Das Dokument besteht regelmäßig aus der Ladung des Beklagten, Ladung der Beteiligten, etc. mit angehängter Klageschrift.
Settlement
Vergleich durch den der Streit oder die Ungewißheit der Parteien über ein Rechtsverhältnis im Wege gegenseitigen Nachgebens beseitigt wird.
Sovereign immunity
Grundsatz, daß die Regierung, der Bund oder die Bundesstaaten (USA) grundsätzlich nicht wegen hoheitlicher Handlungen ("acta iure imperii") verklagt werden können (Staatenimmunität).
Specific performance
Im Common Law besteht der Schadensersatz regelmäßig in einer Geldleistung und nicht der Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes; wenn dies unbillig ist, kann auch auf eine Handlung oder Unterlassen ("specific performance") geklagt werden ("suit in equity").
Standard of proof
Im US-Prozeßrecht gelten im wesentlichen drei verschiedene Standards für die Beweislastverteilung ("Standard of proof"): (i) Im Strafverfahren muß die Schuld des Angeklagten "erhaben über jeden vernünftigen Zweifel" nachgewiesen werden ("beyond a reasonable doubt"); (ii) im Zivilrecht (z.B. auch wegen Unterhaltsverletzung, Sorgfaltspflichtverletzungen) reicht grundsätzlich der Nachweis einer bestrittenen Tatsache mit überwiegender Wahrscheinlichkeit aus ("preponderance of the evidence"); (iii) in verwaltungsrechtlichen Streitigkeiten und bei einigen zivilrechtlichen Klagen (z.B. Sorgerechtsklagen) ist (wörtl.) "klarer und überzeugender" ("clear and convincing") Beweis zu führen.
Stare decisis
Grundsatz des "Common Law", wonach Gerichte an die Entscheidungen der oberen Instanzen gebunden sind.
Statute
Formelles Gesetz
Statute of limitations
Gesetzliche Verjährungsvorschriften
Strict liability
Verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung, die von den US-Gerichten u.a. in Produkthaftungsklagen angelegt wird.
Subpoena
Richterliche Anordnung des persönlichen Erscheinens einer Person zur Abgabe einer beeideten Aussage.
Subpoena duces tecum
Gerichtliche Vorladung eines Zeugen mit der Auflage, bestimmte Urkunden mitzubringen.
Suit
Klage
Summary judgment
Urteil nach Lage der Akten ohne mündliche Verhandlung, wenn die Tatsachen, die dem Anspruch zugrunde liegen, nicht streitig sind.
Summons
"Summons" ist die Benachrichtigung des Beklagten, daß eine Klage (Zivilprozeß) oder eine Anklage (Strafprozeß) gegen ihn erhoben wurde und enthält die Ladung zur Verhandlung. Eine "jury summons" enthält die Aufforderung an eine Privatperson, vor Gericht zu erscheinen, um sich dem Geschworenenauswahlverfahren ("voir dire") zu unterziehen.
 
T
Testimony (to testify)
Eidliche Aussage eines Zeugen vor einem Gericht oder einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle.
Tort
Ein "Tort" ist die vorsätzliche oder fahrlässige Verletzung absoluter Rechtsgüter (Eigentum, Freiheit, körperliche Unversehrtheit).
Trial
Ein "Trial" bezeichnet das erstinstanzliche gerichtliche Verfahren in Straf- oder Zivilsachen (mündliche Hauptververhandlung vor Gericht).
Trial, bench
Ein "bench trial", in der nur die Richter über die Tatsachen- und die Rechtsfragen befinden, ist eine straf- oder zivilprozessuale Hauptverhandlung ohne Jury.
Trust
Vermögensfond, die von einer Person ("grantor"/"settlor") für einen Begünstigten ("the beneficiary") eingerichtet wird und von einem Dritten ("the trustee") treuhänderisch verwaltet wird (Stiftung oder Treuhänderische Vermögensverwaltung).
 
V
Venue
Bezirk, in dem das örtlich zuständige Gericht ansässig ist.
Verdict
Als "Verdict" wird der Urteilsspruch der Geschworenen bezeichnet.
Voir dire
Das "voir dire" bezeichnet die Auswahl der Geschworenen durch das Gericht und die Anwälte (Staatsanwaltschaft) vor Eröffnung der Hauptverhandlung/des mündlichen Verfahrens.
 
W
Witness
1. Zeuge
2. Unterschriftsleistung zur Bestätigung der in einer Urkunde enthaltenen Erklärung (Beglaubigung)
Witness, expert
Sachverständiger
Writ
Gerichtliche Anordnung
 
Das Glossar enthält eine Auswahl von Rechtsbegriffen, die nach unserer Erfahrung im Common Law – Rechtskreis relevant sind und die auch in der deutschen Wirtschaftspresse Erwähnung finden. Es dient in erster Linie zur Orientierung, auch von Nichtjuristen, und erhebt daher keinen Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit oder Vollständigkeit. Bei den Erläuterungen haben wir uns in der Regel am US-amerikanischen Verständnis orientiert.